Mittwoch, 21. Januar 2009
Government 2.0
moravagine, 11:14h
Einige Berater vor allem europäischer Herkunft haben dem Begriff Web 2.0 höchstens einen Marketingwert zugesprochen. In der Folge sind der direkte Kontakt zu Kunden, das Einbinden der eigenen Mitarbeiter sowie der Aufbau von virtuellen Gemeinschaften unter den Aspekt der Konversion gefallen. Das bedeutet, wieviel Geld wendet man pro Nutzer auf, um mit ihr oder ihm Umsatz zu generieren. Das ist sehr kurzfristig gedacht. Es mißachtet nicht nur den Gedanken der Vertrauensbildung und Kundenbindung, es untergräbt den Gedanken des Mitmachweb in sträflicher Weise. Wie es anders geht, beweist Barack Obama seit einigen Monaten sehr eindrucksvoll. Nun ist es amtlich, unter http://www.whitehouse.gov/ hat der neue amerikanische Präsident ein Blog eingerichtet, das zum Ziel hat, eine Platform zu sein, auf der alle US-Bürger neue Gesetze zu disktutieren. Man erfüllt damit die drei wesentlichen Dimensionen der digitalen Kommunikationsarbeit oder auch Online-PR in einer Aktion: Direkte Kommunikation, Transparenz und Beteiligung.
Warum das in Europa nicht genauso funktioniert, haben wir neulich bei der Hessenwahl gesehen, als einige Parteisoldaten mit gedruckten Plakaten hinter ihren Spitzenkandidaten standen. Das Nachäffen amerikanischer Kommunikationsmaßnahmen im Wahlkampf hat nur dann Sinn, wenn ein Politiker zumindest in einigen Bevölkerungsschichten und -gruppen ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit hat. Das ist eine strategische Kommunikationsaufgabe und muß zunächst vom Auftraggeber selbst erfüllt werden. Da kann höchstens ein Coach helfen und keine Agentur der Welt. Billiger ist der gesunde Menschenverstand. Aber common sense ist in Deutschland kein Unterrichtsfach, nicht mal im Wahlpflichtbereich. Zu wünschen wäre uns so eine Maßnahme, dann müsste nicht der Verband der Investmentbanken das Gesetz (Investmentgesetz, InvG), das seine eigenen Spielräume festlegen sollte, selbst schreiben. Die unverhohlene Begründung der Regierung damals: In dem Lobbyverband sitzen eben die besten Experten. Das war schon fast Government 3.0. Was das ist: Wir regieren uns selber ohne Einmischung der Politiker..
Warum das in Europa nicht genauso funktioniert, haben wir neulich bei der Hessenwahl gesehen, als einige Parteisoldaten mit gedruckten Plakaten hinter ihren Spitzenkandidaten standen. Das Nachäffen amerikanischer Kommunikationsmaßnahmen im Wahlkampf hat nur dann Sinn, wenn ein Politiker zumindest in einigen Bevölkerungsschichten und -gruppen ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit hat. Das ist eine strategische Kommunikationsaufgabe und muß zunächst vom Auftraggeber selbst erfüllt werden. Da kann höchstens ein Coach helfen und keine Agentur der Welt. Billiger ist der gesunde Menschenverstand. Aber common sense ist in Deutschland kein Unterrichtsfach, nicht mal im Wahlpflichtbereich. Zu wünschen wäre uns so eine Maßnahme, dann müsste nicht der Verband der Investmentbanken das Gesetz (Investmentgesetz, InvG), das seine eigenen Spielräume festlegen sollte, selbst schreiben. Die unverhohlene Begründung der Regierung damals: In dem Lobbyverband sitzen eben die besten Experten. Das war schon fast Government 3.0. Was das ist: Wir regieren uns selber ohne Einmischung der Politiker..
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