Moravagine malt immer noch.
Donnerstag, 12. Mai 2005
Affenkunst
Congos KunstCongo wurde 1954 geboren. Im zarten Alter zwischen 2 und 4 Jahren malte er über 400 Bilder von denen 1957 einige auf einer Londoner Ausstellung Aufsehen erregten. Denn sie sind sehr gute abstrakte Bilder, mit einer klaren Bildaufteilung und viel Gefühl für Farben gestaltet.
Sogar Picasso erwarb ein Bild. Aber: Congo ist ein Schimpanse. Und deshalb ist die große Auktion in Londen nächste Woche eine Sensation. Denn Bilder von Tieren wurden noch nie versteigert.
Desmond Morris, der Verhaltensforscher, der Ende der 50er Affen hinsichtlich ihres Verständnisses für Symmetrie und Gestaltung studierte, konnte das Rätsel rund um unsere primären Antriebe zur Kreativität auch nicht lösen.
Seltsam an dieser Geschichte ist das Maß an Kreativität, das Wissenschaftler aufbringen, um anthropologische Grundfesten in das Reich der Humankultur einzuführen. Stellen wir uns vor, er hätte Grundkomponenten der kreativen Tätigkeit erkannt. Was hätte das für Folgen für die Pädagogik und die Didaktik gehabt. Es wäre noch immer uninteressant, was für eine Persönlichkeit ein Lehrer oder Erzieher hat, wenn er oder sie nur die Kenntnis von solchen wissenschaftlichen Experimenten und ihre meterlangen Deutungen in den Uni-bibliotheken runterbeten könnte.
Sollen wir wirklich so weitermachen und allen Menschen Fertigkeiten beibringen, indem sie die mentalen Exkremente von anderen wiederkäuen müssen, die oft nur geschrieben wurden, um dem Publikationszwang der Akademiker genüge zu leisten. Ist das nicht wahre Affenwissenschaft?
Naja, kein Wunder, wir sind ja auch Primaten. So gesehen ist es nur stringent, wenn wir jetzt auch Affenbilder versteigern. Vielleicht sollten wir Affenkot in Bioläden verkaufen als humanoiden Naturdünger. Bücherläden verdienen damit ja auch nicht schlecht.

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