Moravagine malt immer noch.
Mittwoch, 14. September 2005
The lesson is clear...
there can be no safety in looking away!

Das sagte heute der ältere Herr aus Texas, der seinem Vater mit saudi-arabischem Geld ähnlich werden wollte. Und er bescheinigte der UN-Charta zum 60. Geburtstag eine gewisse Existenzberechtigung, da er bzw. sein Volk viel internationale Hilfe wegen des Hurricans Katrina erhielt. So wäre der Grundgedanke der UN einmal mehr im transnationalen Mitgefühl begründet.

Ob es wohl vor kurzem in seinem eigenen Land Menschen gab, von denen institutionell weg gesehen wurde?

War das tagelange strategische, zufällige oder gar taktische Wegsehen von den Verhältnissen rund um New Orleans nur eine Lektion gegen Sodom und Gomorra?

Was für eine Lektion war es wohl? Sicherheit braucht man am Golf von Mexiko nicht, weil man doch dort den Jazz hat?

Oder ist diese große Nation einfach nur in den Händen weniger kleiner Menschen mit narzistischer Störung. Ist es einfach so wie immer in Demokratien, dass die Menschen mit den stärksten seelischen Deformationen die besten Projektionsflächen für die Hoffnungen der Massen liefern? Einfach nur, weil sie niemals eine eigene authentische Persönlichkeit entwickeln durften wegen des enormen sozialen Drucks aus Familie, Gemeinde, Peer-Group etc. und ihre soziale Maske einfach perfekt ist?

The lesson is clear: Es dürfen nur noch diejenigen Politiker werden, die nachhaltig und grundsätzlich eigene Meinungen ohne Anleitung entwickeln können und die nicht aus den Sozialisationsmaschinen der religiösen, aufgeklärten oder gar postmodernen Horizonte kommen mit dem Siegerlächeln der Zugehörigkeit zu einem Großen und Ganzen, das als monistischer Realitätstunnel auch noch Wirklichkeit oder gar Wahrheit beansprucht. Vielleicht sollten zukünftige Politiker profunde Kenntnis im Konstruktivismus nachweisen müssen, dessen Fehler und Vorzüge in einer Art Führerschein gegen die Fehler und Vorzüge von religiösem und historischem Fundamentalismus so lange ausdiskutieren, dass beide öffentlich als mentale Repräsentation der kindlichen Ohnmacht einwandfrei entlarvt werden können.

Aber wir kennen ja den Umgang der modernen Welt mit autokogitiven Subjekten: Wer selber denkt, und sich nicht mit zitiertem und vorgekautem Gedankengut schmückt, wird günstigenfalls solange mit Isolationshaft im Universitätsleben oder schlechterdings an der Bushaltestelle bestraft, bis er oder sie ausreichend autoagressive Punkte gesammelt hat, dass er oder sie aus dem öffentlichen Leben verschwindet. Das geht doch auch schneller:

Werden wir doch gleich privat. Damit liegen wird im Trend der wenigen großen Familien, die mehr als die Hälfte der Welt besitzen.

The lesson is clear:
Going Private rules!

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..."narzisstische Störung"...trifft es wohl am besten.
Welche Eigenschaften muss ein Politiker haben um ein „Brauchbarer“ Ebensolcher zu sein?? Am Beispiel New Orleans wird gezeigt wie es nicht sein darf. Das allein ist es auch nicht, die Frage nur nach einem Politiker zustellen. Es ist auch die Frage was aus einem ursprünglich demokratischen System werden kann und interessant ist die Dehnbarkeit von Demokratie.

New Orleans hat nur schlagartig gezeigt was unter der hauchzarten Membran einer so genannten Wirtschafts- und Kriegsmacht steckt. Als nächstes Beispiel ohne großartiger internationaler Wirkung ist die bewusst gesteuerte Erklärung der UNO im neoliberalen Sinne.

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Politiker
Aus praktischer Erfahrung bekomme ich nur mit, dass die ein Hälfte der Leute, die ich drüben kenne, extrem engagiert, profund denkend und sogar einigermaßen erfolgreich ist trotz des Vermeidens der vielen bürgerlichen Schlaglöcher, die dort gerade im guten Zusammenleben liegen. Ein gutes Maß aus Rückzug und Autonomie einerseits und andererseits das Selektieren von Kunden und volle Kraft für gute Projekte. Die Anderen sind seltsame Kunstgebilde, die - wie hier - aus lauter Angst Erwartungen erfüllen, die keiner formuliert, die aber durch solche strategischen Mißverständnisse wie sie dort täglich passieren - eben auch in New Orleans - sanktioniert werden, wenn sie mißachtet werden. Das erfordert tägliche chuzpe, es gibt viele Helden dort. Es geht mir ein bißchen so wie mit der Hochachtung vor den DDR-Punks, die ich Ende der Achtziger als respekteinflößend konsequent erlebt habe und dadurch selbst auf eine reale Ebene kam, was mit Anfang 20 hilfreich war. Wieso wird die Seite der "guten Amis" hier nicht gesehen? Weiß niemand, dass es ganze Landstriche in Nordkalifornien oder an der Westküste gibt, die sich kommunal gegen den Patriot Act wehren. Also nicht nur wirre Bürgerrechtler sondern auch Kommunalpolitiker und Gemeinden!

Die monotheistische Vermutung mit der UNO wird - glaub ich- noch nachhaltiger bei der nordatlantischen Verbindung umgesetzt werden...

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Mir aus dem Herzen gesprochen. Sauberes Posting!

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